Immer dienstags, mittwochs und donnerstags ist im Golfclub Siegerland Golftraining für die Kinder und Jugendlichen. „Denn“, und da legt Golf Pro Andrew Clark großen Wert drauf, „die Nachwuchsarbeit ist für den Golfclub sehr wichtig.“ Zum einen macht es viel Spaß, den Mädchen und Jungen schon früh die Grundlagen für das Spiel zu vermitteln. Zum anderen können Familien so eine gemeinsame Sportart ausüben. „Die Golfregeln mit dem Handicap ermöglichen allen – egal, wie gut oder schlecht sie sind – sich auf sportlicher Ebene fair zu messen“, beschreibt der langjährige Golftrainer seine Erfahrungen. Und die sieht er auch beim Golfclub Siegerland bestätigt, wie eine Umfrage unter neun Nachwuchsgolfer im Alter zwischen neun und 18 Jahren belegt.

So berichten Kimi (9 Jahre), Mika (10), Leo Maximilian, Anna Katharina (14), Rune (14), Henry (15), Luisa (16), Moritz (17) sowie Rahel (18), dass sie mit ihren Geschwistern, Eltern oder auch andere Verwandten regelmäßig auf dem Golfplatz sind. Als Vorbild nennt Mika seinen Papa und Rahel findet, dass ihr kleine Bruder Rune echt gut spielt.

Neben dem Golftraining spielen die Golferinnen und Golfer auch regelmäßig Turnier mit. Jugendwart Axel Sturm ist als Koordinator und Betreuer, meist mit seiner Frau Martina, im Einsatz. „ Die meisten spielen seit drei oder vier Jahren Golf und konnten bereits gute Grundlagen legen, damit sie im Wettbewerb auch die 18-Loch-Runde spielen und gute Punkte holen können“, beschreibt Axel Sturm die aktuelle Situation.

Kimi ist der Jüngste im Team und hat noch viel vor. „Ich habe in diesem Jahr das erste Mal bei den Clubmeisterschaften 18 Loch gespielt und fand das einerseits toll, andererseits war es aber auch anstrengend“, gibt der Grundschüler zu. Sein Vater Philipp Dangendorf ist als Spielführer seit dieser Saison Vorstandsmitglied und spielt in der Herren AK 30-Mannschaft. Aber auch Kimis Mama ist regelmäßig auf dem Golfplatz anzutreffen. Neben dem Golfen ist Kimi begeisterter Handballer. Den Dresscode Poloshirt findet der Neunjährige übrigens ziemlich doof. Sein bester Schlag ist der Abschlag, putten mag er am wenigsten.

Das ist bei Mika dann wieder anders. Auch er spielt mit seinem Vater Golf und hat bereits vor sechs Jahren angefangen. Daher hat der Zehnjährige auch ein gutes Handicap mit 19,2. „Mein schlechtester Schlag ist der Bunkerschlag, aber putten mag ich gerne“, beschreibt Mika. Neben der sportlichen Herausforderung findet der kleine Golfer es toll, über den Platz und durch die Natur im Heestal zu laufen. Nur Regen muss nach Mikas Meinung nicht sein.

Leo Maximilian und Anna Katharina sind Geschwister und stehen mit ihren Eltern sowie dem Onkel regelmäßig auf dem Golfplatz. Beide haben vor drei Jahren begonnen und mögen den Abschlag am liebsten. Chippen (Leo) und putten (Anna) sind eher nicht so gut. Während Anna noch Turnen als zweite Sportart betreibt, ist Leo auf der Tartanbahn beim Leichtathletiktraining anzutreffen. Beide möchten auf jeden Fall in den nächsten Jahren immer besser spielen und haben viel Spaß beim Golfsport.

Auch der 14-jährige Rune macht Leichtathletik, übrigens eine gute Ergänzung zum Golfspiel. Wenn ihn Freunde fragen, wieso er Spaß am Golfspiel hat, erklärt er vor allem, dass die Konzentration auf den jeweiligen Schlag wichtig ist. Vor allem ein gut getroffener Golfschlag gibt Motivation für das weitere Spiel. „Bis zum Ende muss man alles geben“, das finde ich gut. Wenn da nicht das Putten wäre…

Henry ist ein Jahr älter und spielt auch schon etwas länger. Auch er ist über seine Eltern zum Golfen gekommen. Die Bewegung in der Natur kombiniert mit der Konzentration sind für Henry ebenfalls wichtige Argumente, den Sport regelmäßig auszuüben. Henry konnte 2019 Jugendclubmeister werden und erzählt seinen Freunden gerne über sein Hobby. „Ich erkläre wie die einzelnen Schläge sind und was beim Spiel wichtig ist“, beschreibt der 15-Jährige seinen Austausch mit den Gleichaltrigen. Motor-Cross-Fahren und Klavierspielen sind weitere Hobbies von Henry.

Moritz ist aktuell der älteste Junge im Golf-Nachwuchsteam. Der 17-Jährige ist aber der Einzige in seiner Familie, der sich fürs Golfen interessiert. Seit zehn Jahren steht er regelmäßig auf der Driving Range oder am Abschlag und auf dem Grün. Obwohl er gerne chipt – also den Golfball dem Loch aus mittelgroßer Entfernung annähert -, mag er das Putten weniger. Regen muss nach seiner Meinung auch nicht sein, aber draußen zu sein, findet er sehr gut. Und das berichtet er auch gerne den Freunden, die ihn nach seinem Sport befragen.

Luisa Muhl ist 16 Jahre alt und spielt ebenfalls mit ihren Eltern Golf. Ihr gefällt alles an dem Sport und das erzählt sie auch gerne den Nichtgolfern in ihrem Bekanntenkreis. „Ich kann nur sagen, dass es viel spannender ist, als es sich die meisten vorstellen“, macht sie gerne Werbung.

Die 18-jährige Rahel pflichtet Luisa bei und erklärt, dass Golfen sehr abwechslungsreich ist. „Schau es Dir mal an und probiere es aus“, sagt sie ihren Freundinnen. Rahel tanzt gerne Hip Hop, macht Ballett und Modern Dance.

Das Handicap-verbessern, das ist das Ziel von fast allen Nachwuchsgolferinnen und –golfern. Die magische Grenze ist, ein einstelliges Handicap, also unter 10, zu haben. Und dafür wird viel trainiert.

Übrigens: Golfspielen für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre bzw. für junge Erwachsene und Studenten ist beim Golfclub Siegerland nicht teuer. Meist wird die Erstausstattung vom Trainer für die Anfangszeit gestellt. Das bedeutet, dass keine große Investition notwendig ist. Für die Mitgliedschaft und das Training bezahlen Kinder bis 14 Jahre 95 Euro jährlich, Jugendlich von 15 bis 18 Jahren haben einen Jahresbeitrag von 195 Euro, Ältere in der Ausbildung oder im Studium sind mit 295 Euro pro Jahr dabei.

„Wir erleben immer wieder, dass Golfspielen das Vorurteil des ‚Reichensports‘ hat“, beschreibt Präsident Rolf Schneider das Dilemma. „Wichtig ist daher, mit Jugendcamps und Schnupperangeboten die Kinder und Jugendlichen auf den Golfplatz zu holen“, ergänzt Golf Pro Andrew Clark. Denn wer einmal ausprobiert hat, wie ein Schlag funktioniert und weiß, dass für den Schwung keine komplizierte Technik zu erlernen ist, der kommt auch regelmäßig wieder. So lautet die Erfahrung des gebürtigen Engländers, der schon als kleines Kind mit dem Golfschläger auf dem Rugby-Platz erste Schwünge geübt hat.

„Diese Hürden wie in Deutschland gibt es im Mutterland des Golfsports nicht“, vergleicht Andrew Clark. Ihn freut es, dass beim Golfclub Siegerland immer mehr Familien Freunde an dem gemeinsamen Sport haben.