Siegerland meets Africa
Eine gute Tradition ist das Wohltätigkeitsturnier, das immer an Pfingsten auf dem Golfplatz des Golfclub Siegerland durchgeführt wird. In diesem Jahr fiel der Pfingstsonntag auf den 9. Juni und 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gingen bei bestem Wetter auf die 18-Loch-Runde.
Das 13. Helmut-Blöcher-Pfingstturnier hatte als Spielmodus ein Scramble, das bedeutet, dass jeweils zwei Spielpartner gemeinsam um Punkte golften. Die Damen schmückten sich mit bunten Tüchern und erhielten eine Strelitzie, auch Paradiesvogel-Blume genannt, als Geschenk. Eine afrikanische Band sorgte mit Trommelmusik fürs richtige Flair. Und auch die Speisen und Getränke hatten afrikanischen Bezug. Der sportliche Wettbewerb sollte somit eher Nebensache bleiben. Viel wichtiger war die Spendensumme am Ende des Tage: 10.000 Euro kamen zugunsten der Kwale-Augen-Klinik in Kenia zusammen.
Das Spendenziel wurde bewusst ausgesucht, denn der Siegener Augenarzt Dr. Sebastian Briesen engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich für diese Klinik in Afrika. Daher hatte das Turnier auch das Motto „Siegerland meets Africa“.
Der Weidenauer Mediziner Sebastian Briesen ist an das Medizinische Versorgungszentren – kurz MVZ – der Diakonie in Südwestfalen angebunden. Er praktiziert in der Weidenauer Poststraße und operiert im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Bereits seit Jahren liegt ihm über seinen hochqualifizierten Job im Siegerland auch das Wohl der Menschen in Kenia am Herzen. So bildet er Ärzte in der Kwale-Augen-Klinik aus und bittet auch regelmäßig seinen Patientenkreis um Unterstützung, um mit Geld für das notwendige Equipment vor Ort zu sorgen.
Zuletzt konnten im Jahr 2017 chirurgische Instrumente nach Kwale gebracht werden. „Kinder sind im ländlich geprägten Kenia im Osten Afrikas besonders häufig der Gefahr ausgesetzt, sich an den Augen zu verletzen“, erklärt Dr. Sebastian Briesen, wieso er sich gerade dort für die Kleinsten der Gesellschaft einsetzt. „Ohne Therapie drohen Komplikationen wie ein Grauer Star oder Blindheit.“
Mehr als 11.000 Kilometer ist der Ort entfernt, aber die Reisestrapazen nimmt der Augenexperte gerne zweimal pro Jahr auf sich. „Jetzt freue ich mich, dass Helmut Blöcher bei seinem Charity-Turnier die tolle Spendensumme von 10.000 Euro erreicht hat. Damit können wir vor Ort wirklich viel bewirken“, zeigt sich Sebastian Briesen mehr als zufrieden.
Die Partnerschaft mit dem Kwale District Eye Center besteht seit mehreren Jahren. „Kinderblindheit zu vermeiden bleibt eine große Aufgabe in vielen Ländern Afrikas“, erklärt Briesen. Die Kinder in Kenia sind beim Spielen in den natürlich bewachsenen Landstrichen meistens unbeaufsichtigt. Mit spitzen Stöcken oder Dornen kommt es dabei nicht selten zu Verletzungen der Hornhaut, die bis in die Linse reichen – es entsteht ein Grauer Star“, erläutert der Augenarzt die Problemlage.
Für Helmut Blöcher stand deshalb auch fest, dass die Geldsumme nicht in Deutschland investiert werden soll. „Ich weiß, dass mit Dr. Sebastian Briesen ein Garant vor Ort aktiv ist, der das Geld an der richtigen Stelle effektiv einsetzt“, beschreibt der Architekt und engagierte Kreuztaler.
Das Angebot der Kwale District Eye Center kann auch nach deutschen Standards als „gut“ bezeichnet werden. Die ärztliche Versorgung sei in weiten Teilen Kenias mittlerweile gut ausgebaut. Das Land bildet selbst ausreichend Augenärzte aus und die Regierung verpflichtet junge Ärzte, für mehrere Jahre in ländlichen Kliniken zu praktizieren. Trotzdem werden weiterhin Spenden benötigt, denn: „Die meisten Kinder kommen aus einfachen dörflichen Gemeinschaften. Die tatsächlich entstehenden Kosten für Operation und Nachsorge können von ihren Familien gar nicht oder nur teilweise getragen werden.“
Präsident Rolf Schneider und Veranstalter Helmut Blöcher informierten am Abend über die Situation in Kenia mit einer Power-Point-Präsentation. Rolf Schneider dankte anschließend sowohl dem Turnierorganisator und –initiator als auch allen Golferinnen und Golfern für ihre Spenden. „Es ist in diesem Jahr schon das zweite große Spendenprojekt, das mit Unterstützung der Mitglieder des GC Siegerland und anderer Golfbegeisterter finanziert werden kann. Darüber freue ich mich sehr, denn es zeigt, dass die Golfgemeinschaft auch über den ‚Tellerrand‘ des Grüns blickt und sich für die gute Sache gerne einsetzt.“
Das Pfingstturnier wird allen in guter Erinnerung bleiben, denn dank der vielen Helferinnen und Helfer wurde ein toller Tag verlebt. Bei sehr gutem Essen in der Gastronomie „Green´s“ und viel Musik wurde bis in den frühen Morgen gefeiert werden.
Tradition ist auch Verpflichtung!